Meditation

Das Ausführen von Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen mit dem Ziel, den Geist / die Gedanken zu beruhigen wird Meditation genannt.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige (tägliche) Meditation positive Auswirkung nicht nur auf den Geist hat, sondern für den Menschen auf allen Ebenen stärkend wirkt, bis hin zu konkreten körperlichen Vorteilen wie zum Beispiel beschleunigter Wundheilung. (Quelle)

(Im Falle wiederholt auftretender, extrem unangenehmer Warhnehmungen, die sich beim Versuch der Meditation zeigen, ist es nicht ratsam, sich zu zwingen. In solchen Fällen ist es sehr wahrscheinlich, dass eine oder mehrere auf Trauma zurückzuführende Problematiken spürbar sind. Gegebenenfalls kann mithilfe trauma-therapeutischer Behandlungen geholfen werden.)

Der lateinische Wortstamm „medium“ bedeutet „die Mitte“. Man kann sagen es geht darum, (wiederholt) den Weg in die eigene Mitte zu finden und die Verbindung zur eigenen Mitte aufzubauen und zu üben, diese Verbindung zu halten.

Es gibt sehr verschiedene Ansätze, sich einem meditativen Seins-Zustand zu nähern. Es gibt kürzere und längere Momente der Verbundenheit mit der Mitte, es handelt sich um ein Spektrum mit unendlich vielen Zwischenstufen.

Das Ziel zu verfolgen, diesen Zustand dauerhaft halten zu können, ist eher kontraproduktiv. Vor allem tägliche Übung führt zu spürbaren Fortschritten.

Es ist jedoch förderlich, auch kleinere positive Veränderungen wahrzunehmen und zu wertschätzen und sie mit in den Alltag zu tragen. Je stärker die innere Verbundenheit ist, wenn eine Person nach aussen / in die Aussenwelt geht, desto weniger unmittelbaren Einfluss hat die Aussenwelt auf ihr Befinden.

Die wohl älteste Form / Methode der Meditation ist die Achtsamkeitsmeditation, die im Vipassana gelehrt wird. Hier ist der Ansatz, sich über das Beobachten, das „Bezeugen“ der eigenen Atmung dem jeweiligen Moment und dadurch dem puren Sein anzuvertrauen.

Dies wird ergänzt durch die Übung, mit der Aufmerksamkeit langsam jede Körperstelle zu erspüren, die Körperoberfläche zu durchwandern. Hierbei ist es ausdrücklich freigestellt, ob man beide Körperseiten einzeln oder gleichzeitig mit der Wahrnehmung abtastet. So kann man zum Beispiel von der Mitte des Scheitels am obersten Ende des Kopfes beginnen und langsam üben beide Seiten des Kopfes mit der Aufmerksamkeit zu bewandern.

Da es normal ist, dass Menschen dies nicht gewohnt sind zu tun, ist es auch normal, dass einzelne Körperbereiche schwer oder garnicht spürbar sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese zu aktivieren um ein feineres Gespür für den Körper zu bekommen.

Bei allen Arten von Meditation ist ein wesentlicher Teil der Übung, sich immer wieder von Neuem zu zentrieren, ohne ein Abschweifen des Geistes zu bewerten oder gar aktiv zu versuchen, ein Abschweifen zu vermeiden.

Da unser vom Neokortex des Gehirns ermöglichte rationale Geist („Mind“) die Funktion hat, Dinge zu unterscheiden und in Relation zu setzen, um ein Navigieren und Agieren überhaupt möglich zu machen, ist es ganz natürlich und normal, dass dieser Teil in regelmäßigen Abständen versucht, die Aufmerksamkeit zu gewinnen, um sich zu orientieren und zu positionieren. Dazu gehören Gedanken über Eindrücke aus der Vergangenheit oder Gedanken über die Zukunft. Dies können Sorgen sein oder schöne Gedanken. Beide Arten laden stets dazu ein, sich auf sie einzulassen und mit ihnen auf Wanderschaft zu gehen. Es kommt vor, dass man erst nach längeren Gedankengängen bemerkt, dass man abgeschweift ist. In dem Moment, in dem man das bemerkt und reflektiert, kann man die Gelegenheit nutzen, um wieder zum Atem zurück zu kommen.

Ebenso ist es ganz normal, dass der Körper im Moment der Übung Empfindungen melden wird, welche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dies können eher unangenehme Empfindungen sein wie jucken, zwicken, drücken usw. oder auch angenehme Empfindungen. Solche Empfindungen aktivieren wiederum schnell den reflektierenden Geist.

Wenn man übt, die Aufmerksamkeit im Moment einer körperlichen Empfindung, welche einen Positionswechsel anregt, auf eine andere Körperstelle zu führen und auch dort nicht zu verweilen, dann zeigt sich in einer Vielzahl der Fälle, dass die unangenehme Körperempfindung wieder verschwindet.

Dieses Kommen und Gehen von Empfindungen und Gedanken ist stellvertretend zu verstehen und zu erfahren, wie das Kommen und Gehen aller Erfahrungen im Leben.

Sich diesem ständigen Wandel neutral gegenüber zu halten und die aufwallenden und abfallenden Wellen der Vorgänge und Reaktionen zu beobachten, ist ein wesentlicher Teil beim Üben der Achtsamkeitsmeditation.

Dabei ist es mit Übung dann möglich, so auf die Strömung und Schwingung eingestellt zu sein, dass immer längere Lücken zwischen bewussten Gedanken und bewusst wahrgenommenen körperlichen Empfindungen entstehen, in welchen man sich näher am reinen Sein befindet.