Jin Shin Jyutsu („Strömen“) ist mehr als nur Handauflegen…

Eine Methode zur Selbsthilfe, die ich selber gerne und oft nutze, ist Jin Shin Jyutsu.

Bei Jin Shin Jyutsu, abgekürzt JSJ, handelt es sich um eine alte japanische Art der Energiebehandlung, bei der die Finger auf Punkte am Körper gelegt werden, oft in bestimmten Abfolgen / Sequenzen, um den Fluss der Energie zu unterstützen, was durch ein pulsierendes Pochen spürbar wird.

Jedoch ist Jin Shin Jyutsu mehr als nur Handauflegen – das System ist bei genauerer Auseinandersetzung recht komplex und mehrdimensional. Es handelt sich um eine umfassende Lehre über die Ausgestaltung des Lebens in der Verkörperung.

Ansatzpunkt für Behandlungen akuter Projekte und auch längerfristiger Harmonisierungs-Prozesse sind stets entweder die 26 Punkte („Sicherheits-Energie-Schlösser = SES“), welche über den Körper verteilt liegen oder das Nutzen von „Mudras“. Das umschlossen halten einzelner oder mehrerer Finger, sowie der Handflächen oder auch etwas gewöhnungsbedürftige Handhaltungen, bei denen Die Fingernägel oder Teile der Finger miteinander in Berührung sind. Manche werden fernöstliche Darstellungen von Gottheiten oder Heiligen kennen, welche eigenartige Handhaltungen präsentieren – das sind Mudras. Ebenso kann man auch auf Christus-Ikonen im allgemeinen erkennen, dass die Hände Jesu Christi auf sonderbare Art dargestellt sind.

JSJ ist wohl „die klassische Art“ des Handauflegens, die jede/r bei sich selbst praktizieren kann und die bei vielen Schwierigkeiten akute oder gar nachhaltige Linderung bewirken kann. Mir war lange Zeit nicht klar, dass es so etwas wirklich gibt und es spürbare, konkrete Wirkung hat. Erst 2006 habe ich JSJ kennengelernt und über die Jahre ist es zu einem wichtigen Werkzeug geworden. Bei Migräne hat es mir wunderbar geholfen, sowie bei Rückenschmerzen und anderen Herausforderungen.

Wenn etwas an uns selbst nicht reibungslos funktionert, bezeichnen wir es umgangsprachlich schnell als „Problem“ oder gar als „Krankheit“. In der Lehre des Jin Shin Jyutsu werden alle Dysbalancen, welche behandlungsbedürftig erscheinen, als „Projekte“ bezeichnet. Darin wird bereits die Haltung offenbar, mit der auf den Menschen und das Leben geschaut wird – es ist alles dynamisch, nicht fest, in steter Entwicklung und es kann von uns selbst stets mitgestaltet werden.

Es ist jedoch immer Entscheidend, zu wissen, welche Punkte oder Punkt-Abfolgen („Sequenzen“) zu halten sind. Oft wird auch empfohlen, einzelne Finger zu halten, etwas was man jeden Tag nebenbei machen kann – einfach einzeln, nacheinander für einige Minuten die Finger der jeweils anderen Hand mit einer Faust umschlossen halten.

Jeder der Finger ist mit einer inneren versperrenden Haltung assoziiert, welche gelöst werden kann wenn der Finger länger und häufiger gehalten wird. (Bemühung, Trauer, Wut, Angst, Entwurzelung – von kleinem Finger zum Daumen aufgezählt).

Es gibt aber auch komplexere Anwendungen der auf die Hände beschränkten „Mudras“, bei denen Fingernagel oder Fingerspitzen an bestimmte Stellen der Hand gelegt werden. Denn genau wie man es von den asiatische Statuen und Buddhafiguren kennt, welche mit ihren Händen seltsame Gesten machen, so ist auch bei vielen Jesus Christus Darstellungen auffällig, dass er seine Hände auf etwas sonderbare Art hält.

Bei vielen Anlässen /Symptomen /Disbalancen /Krankheiten sind es dann aber 26 Punkte am Körper, welche in verschiedenen Kombinationen gehalten werden oder auch in Abfolgen als Sequenz, nacheinander gehalten werden. Man kann auch einem Gegenüber (Partner, Kind, usw) die Punkte halten, das kann unter Umständen stärker wirken und angenehm sein.

In den meisten Fällen reicht eine kurze Suche im Netz – einfach das Symptom und die Abkürzung JSJ eingeben – meistens ist ein Treffer dabei – zum Beispiel „JSJ Rückenschmerzen“. Man muss aber auch wissen, wo die Punkte liegen, welche empfohlen werden und diese dann auch für einige Zeit locker und möglichst entspannt halten.

Waltraud Riegger-Krause, eine der wenigen authorisierten deutschen DozentInnen definiert den Namen Jin Shin Jyutsu folgendermaßen:

Der Name (sprich: Dschin Schin Dschitsu) stammt aus dem Japanischen; „Jin“ bedeutet (mitfühlender, wissender) „Mensch“, „Shin“ bedeutet „Schöpfer“ oder „Geist Gottes“ und „Jyutsu“ Kunst.

Quelle: Riegger-Krause, Waltraud: Jin Shin Jyutsu – Einfache Anwendung zur Selbsthilfe, Südwest Verlag, 2006.

Wikipedia bietet die Zusammengefasste Übersetzung an:

„Die Kunst des Schöpfers durch den wissenden, mitfühlenden Menschen“)

Seite „Jin Shin Jyutsu“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. März 2020, 20:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jin_Shin_Jyutsu&oldid=197580968 (Abgerufen: 24. August 2020, 14:47 UTC)

Ich Empfehle das Buch von Frau Waltraud Riegger-Krause,

https://www.genialokal.de/Produkt/Waltraud-Riegger-Krause/Jin-Shin-Jyutsu_lid_18978081.html?storeID=

da ich finde, es ist schön gestaltet, gut geschrieben und informativ – das bedeutet aber auf keinen Fall, dass es das beste Buch über Jin Shin Jyutsu ist – ich habe nur wenige weitere Bücher in den Händen gehalten – ich war mit diesem längerfristig zufrieden.

Die im Rahmen der Heilkunst Jin Shin Jyutsu gelehrte Philosophie beinhaltet eine sehr spannende Perspektive auf das materielle Sein und Erklärungen, wie aus dem Feinstofflichen bis in den festen Körper mehrere Ebenen der Verdichtung aufeinander aufbauen. Die Beschreibung dieser „Tiefen“ und verschiedener Phasen im Leben eines Menschen, die in bestimmten Altersbereichen durchlaufen werden, sind ebenfalls sehr spannend und fügen sich gut in andere Systeme ein.

Es werden auch Punktkombinationen beschrieben, die bei der jeweiligen Phase oder bei Unausgeglichenheiten helfen, die einer Phase zuzuordnen sind, selbst wenn diese bereits durchlaufen wurde.

Ich halte JSJ für eine schöne und wichtige Selbsthilfemethode und wende sie regelmässig auf die eine oder andere Art bei mir selber an.

Ich habe bei vielen Gelegenheiten deutlich gespürt, dass etwas sich löst oder öffnet oder gelindert wird, dies betrifft konkrete körperliche Symptome als auch mental /geistige Haltungen / Zustände.